20 Jahre Lauftreff Auenwald e. V.
Eigentlich entstand der Lauftreff bereits vor 25 Jahren, als sich rund 40 Läuferinnen und Läufer anlässlich einer Gesundheitswoche des Obst- und Gartenbauvereins Oberbrüden und der AOK an der Auenwaldhalle zu einem ca. 6 Kilometer langen Lauf zusammen fanden. Gudrun Wilhelm, damals noch Gesundheitssportberaterin bei der AOK, regte einen regelmäßigen Treff an. So wurde aus einer einmaligen Aktion ein Lauftreff, den Frau Annelore Stelzer leitete. Nachdem sie 1991 aus gesundheitlichen Gründen leider aufhören musste, bestimmten die verbliebenen 4 Sportler – die Ehepaare Bühner und Glück – einen der ihren zum Leiter: Eugen Bühner. Unter dessen Regie kamen immer mehr Anfänger dazu, die sich regelmäßig jeden Mittwoch um 19 Uhr trafen – um zu laufen oder im Sommer auch um Rad zu fahren.
1995 beschloss das Duo Eugen Bühner/Ernst Glück den Lauftreff als gemeinnützigen Verein eintragen zu lassen. Eugen Bühner wurde zum Vorsitzenden gekürt, Ernst Glück zum Stellvertreter und Irmi Bühner wurde Schriftführerin. Um sich auch im Winter mit Gymnastik fit zu halten, brauchte man einen Übungsleiter. So absolvierte Eugen Bühner 1995 einen Kurs beim Landes-Sport-Verband und bekam die Lizenz für „Fitness und Gesundheit“, die er seitdem regelmäßig mit Kursen auffrischt. So heißt es bei ihm (im Wechsel mit Christine Gruber) bis heute jeden Winter in der Sporthalle „Kiste hoch!“.
Eine Veranstaltung gehörte von Anbeginn in den Laufkalender des Lauftreffs: in Schwaikheim wurden beim 5 und 10 Kilometerlauf die vereinsinternen „Clubmeister“ ermittelt.
Auch die Geselligkeit kommt im Verein nicht zu kurz. Wanderungen, Radausfahrten, Ausflüge wie z. B. in den Bregenzer Wald, das Allgäu, die Pfalz, das Saarland oder andere schöne Ecken Deutschlands – die Lauftreffler erleben gemeinsam viel. Seit 1997 ist der Lauftreff beim Ferienprogramm der Gemeinde dabei und bereits seit 1993 gibt es jeden 1. Advent einen Stand beim Weihnachtsmarkt.
Mit viel Spaß etablierte sich unter Leitung von Eugen Bühner auch eine kleine Tanzgruppe im Lauftreff, die bei der 750-Jahr-Feier Auenwalds ihren Auftritt hatte. Martina Strohmaier übernahm die Gruppe mit Vorführungen bei der Leistungsschau oder bei der Auenwaldhocketse.
Nach Ernst Glücks frühen Tod wurde Silvia Janetzko 2003 als stellvertretende Vorsitzende gewählt. 2004 ersetzte Uschi Koesling Irmi Bühner als Schriftführerin. 2006 löste Hans Strohmaier Eugen Bühner als Vorsitzenden ab. 2008 folgte Bea Bauer auf Silvia Janetzko. Kassier ist seit eh und je Hermann Eisinger. In dieser Besetzung ist der Vorstand bis heute aktiv.
Die Lauftreffler feierten in den 20 Jahren auch viele Erfolge. Die Distanzen reichten vom Bambinilauf über 200 m bis zum 100 Kilometern-Ultralauf. Zu den Schnellsten zählte immer Margarete Allmandinger, die viele Gesamtsiege und Altersklassensiege für sich verbuchen konnte. Auch die "Chefs" Eugen Bühner und Hans Strohmaier landeten so manchen Altersklassensieg. Viele weitere der inzwischen über 100 Mitglieder des Vereins schafften es auf vordere Plätze. Zum Beispiel Kurt Strohbeck. Er gehörte immer eher zu den „Langstrecklern“, der auch das Besondere liebt. Er lief beim „two-oceans-marathon“ in Kapstadt, die 100km in Biel und nahm auch am Lauf auf der chinesischen Mauer teil. Vorderste Plätze erobert der Lauftreff auch seit Jahren bei den Württembergischen Volkslauf-Mannschaft-Meisterschaften.
Neben den Läufern gibt es inzwischen eine recht aktive Radgruppe, die bei vielen Mountainbike-Veranstaltungen vertreten ist. Zu ihr zählen allen voran Bernd Jope, Andreas Pfitzenmeier, Andreas Siegmund, Gerd Gruber und Thomas Gerst. Hans Gronbach hat eine andere Leidenschaft entwickelt. Er hat sich auf Langstrecken spezialisiert und radelt schon mal Nonstop von Auenwald nach Meran. Da war's dann nur noch ein kleiner Schritt zum Klassiker „Paris-Brest-Paris“: 1.230 Kilometer und 10.000 Höhenmeter am Stück in rund 75 Stunden! Eine Strapaze, die er auch 2015 wieder auf dem Plan hat.
Andere Lauftreffler schätzen ebenfalls extreme Herausforderungen. Bea Bauer startete 7 Mal bei der Tour de Tirol, die an 3 Tagen nacheinander aus einem 10km-Lauf, einem Bergmarathon und einem Halbmarathon besteht. Sie bewältigte auch schon den „Swiss Alpin“ mit 78 Kilometern und über 2000 Höhenmetern und beim „Zugspitz Ultratrail“ waren es sogar 101 Kilometer und 5.500 Höhenmeter. Das alles reichte aber noch nicht und so kamen zum Laufen noch das Radfahren und das Schwimmen dazu – sprich der Triathlon war angesagt. Auch hier begnügte sie sich nicht mit der Kurz- oder Mitteldistanz, sondern wagte sich an den Ironman. Da wollten ihr einige männliche Vereinskollegen nicht nachstehen und stiegen ebenfalls in diese neue Disziplin ein. Die Radfahrer wie Bernd Jope hatten es da natürlich etwas leichter, mussten sie doch "nur noch" das richtige Wettkampf-Schwimmen lernen.
Sehr früh bekam auch die neue Sportart „Walking“ ihre Bühne im Lauftreff. Irmi Bühner und Anni Prommer starteten schon 2000 im Rahmen des 7. Stuttgartlaufs beim Walking über 7,6 km. Später entdeckten auch Beate Strohbeck, Rosi Strohmaier und andere diese Sportart für sich.
Stets stark vertreten ist der Lauftreff beim Backnanger Silvesterlauf. Hier stehen dann schon mal über 20 Lauftreffler am Start und auch in den Ergebnislisten oft ganz oben. Nachdem Hans Strohmaier zunächst im Jahr 2000 – zum Start des Musicals „Tanz der Vampire“ – in Stuttgart einen Preis für die beste Verkleidung abgeräumt hatte, ließ er es sich dann auch beim Silvesterlauf nicht nehmen und trat dort noch einmal als Vampir auf, was der BKZ eine entsprechende Schlagzeile wert war. Kostümierungen lieben auch andere Lauftreffler. In Ilsfeld war Michael Stricker als Nikolaus unterwegs, Bea Bauer lief mit ihren Steinheimer Triathlonfreunden als Urzeitmensch im Bottwartal und beim Auenwaldlauf, wo es seit einigen Jahren einen Sonderpreis für die beste Verkleidung gibt.
Im Laufe der 20 Jahre verschwanden viele Laufveranstaltungen, dafür kamen immer neue wieder dazu. Seit 2008 ist der Auenwaldlauf dabei, der bei seiner Premiere zu dessen 5. Todestag als „Ernst-Glück-Lauf“ ausgetragen wurde. Im Jubiläumsjahr geht er bereits in die 8. Runde und ist zum 5. Mal neben dem Murrhardter Stadtlauf, dem Lauf in Neuhütten und dem Aspacher Volkslauf Bestandteil des „Schwäbisch-Fränkischen Laufcups“. Dass es den Auenwaldlauf gibt, ist Hans Strohmaier zu verdanken, der trotz anfänglicher Bedenken, ob der kleine Verein den Aufwand stemmen könnte, beharrlich an seinem Ziel festhielt und den Lauf zu einem Erfolg führte. Er war es auch, der sich dafür stark machte, die Beitragsfreiheit des Lauftreffs beizubehalten, was für einen Verein sehr ungewöhnlich ist, aber bis heute problemlos funktioniert. Alle Ausgaben werden durch die Einnahmen aus Bewirtungen, Weihnachtsmarkt und Auenwaldlauf bestritten. Mehr noch, es reicht auch für die kostenlose Verpflegung bei der jährlichen Weihnachtsfeier, für neue Helfershirts jedes Jahr beim Auenwaldlauf und vieles mehr.
Positiv ist neben der gewachsenen Mitgliederzahl, auch die zunehmende Beteiligung des Nachwuchses. Aus Jule Gerst wurde eine aktive Läuferin, Luis und Jamie Jope nahmen bereits an mehreren Wettkämpfen teil und die kleinen Töchter von Michael Schwarz sind zum ersten Mal beim Anfängerkurs dabei.
Die Entwicklung des Vereins machte auch vor dem Internet nicht Halt. Ende 2009 stellte Schriftführerin Uschi Koesling eine Homepage ins Netz, wo seitdem alle Lauftreff-Aktivitäten,Termine und Ergebnisse immer aktuell nachgelesen werden können. Seit 2010 können auf der Homepage auch die Voranmeldungen online vorgenommen werden und im Jahr 2015, pünktlich zum Jubiläum, wurde die Seite einem „Face-Lifting“ unterzogen und ist nun noch bedienerfreundlicher. Eine Zeitnahme per Chip hatte der Auenwaldlauf bereits durch die Hilfe von Kurt Strohbeck und Wolfgang Schaal von Beginn an und dank der Bemühungen von Georg Soffel, der das System mit Urkundendruck, Ergebnislisten etc. weiterentwickelte, arbeitet der Lauftreff seit letztem Jahr mit dieser eigenen, problemlos laufenden Zeitmessung.