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Karfreitagswanderung

10.04.09
Nachdem die S-Bahn unsere fast 30-köpfige Gruppe nach Stuttgart gebracht hatte, starteten wir die Wanderung auf dem „Blaustrümpflerweg“. Einer Legende nach wurde der württembergische Herzog Ulrich von Württemberg auf der Flucht aus Stuttgart anno 1518 von den Heslachern verraten. Als er zurückkehrte, mussten die Heslacher zur Strafe Sonntags zum Kirchgang blaue Strümpfe tragen – daher ihr Beiname  „Blaustrümpfler“. Es ging zunächst vom Marienplatz auf verschiedenen Stäffele über 300 Stufen hinauf zur Karlshöhe. Hier lockte schon der erste Biergarten mit schönstem Sonnenschein und prächtiger Aussicht. Doch eine Einkehr wurde von allen als zu früh angesehen und deshalb reichte der kurze Stopp nur zu einem schnellen Eis. So wanderten wir bald weiter erst durch einen kleinen Park, dann stetig bergauf der steilen Hasenbergsteige, einem alten Villenviertel in ehemaliger Weinbergslage folgend. Die Wegmarkierung mit dem blauen Strumpf schickte uns weiter über den Blauen Weg, einen Höhenweg durch die Ziegelklinge und vorbei an der Heslacher Wand. Immer wieder boten sich auf unserer Strecke interessante Aussichtspunkte mit wunderbarem Blick auf Stuttgart. Von der Höhe ging es hinunter zum Südheimer Platz, der Talstation der Standseilbahn. Dieses historische Schmuckstück ist bis auf die modernisierte Technik noch fast im Originalzustand von 1929, als sie als erste Seilbahn mit automatischer Steuerung ihren Betrieb aufnahm. Die mit viel Mahagoni- und Teakholz, Messing und Emaille ausgestatteten Wagen brachten uns in nur 3 Minuten die steile Strecke hinauf zum Waldfriedhof. Mehr als  28% Steigung muss die Bahn dabei auf den 536 Metern überwinden. Oben angekommen, gönnten wir uns im Biergarten von St. Josef eine wohlverdiente Mittagspause und ließen uns mit griechischen und schwäbischen Spezialitäten verwöhnen. Dabei konnten wir das wunderbare Sommerwetter ausgiebig genießen. Nach einem kurzen Abstecher auf den Waldfriedhof zu den Gräbern prominenter Stuttgarter Ehrenbürger wie Robert Bosch oder Theodor Heuss ging es weiter durch den Wald am Dornhaldenfriedhof vorbei bis nach Degerloch zur Station Haigst. Die Zahnradbahn, bekannt als Stuttgarter „Zacke“, brachte uns von dort wieder hinunter zum Marienplatz, wo sich die Runde schloss. Alle waren von der Tour begeistert und vor allem erstaunt, wie viel Grün Stuttgart bietet, wenn man nur ein paar Meter aus der Innenstadt hinaus geht.