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Lauftreff-Jahresausflug

11.-14.06.09
Der Jahres-Ausflug des Lauftreffs Auenwald führte die Teilnehmer diesmal in die Pfalz, nach Hauenstein.
Einige nutzten den Brückentag und fuhren schon am Donnerstag, um ein richtig schönes, langes Wochenende zu haben. So konnten Sie am Freitag bereits die erste Wanderung unternehmen.
3 andere Lauftreffler machten sich ebenfalls schon am Donnerstag auf den Weg, doch nicht per Auto, sondern mit dem Fahrrad. Ein dicker Regenschauer war gerade vorbeigezogen, als Uschi Koesling,  sowie Renate und Norbert Lack morgens um 10 Uhr die Tour in Oberbrüden starteten. Mit dem Regen hatten sie im Verlauf dann aber großes Glück, denn nur zweimal – nach einer sonnigen Mittagspause in Maulbronn und kurz vor dem Tagesziel in Untergrombach – mussten sie die Regenkleidung für ein paar Kilometer der Strecke anziehen. Die übrige Zeit wurden sie meist von Sonnenschein und blauem Himmel begleitet. Was ihnen mehr zu schaffen machte, war der heftige Westwind, der ihnen genau entgegen wehte und das Fahren um einiges anstrengender machte. Die drei radelten aber tapfer über Burgstall, Steinheim, Bietigheim, am Flüsschen Metter entlang, durch Maulbronn und Bretten rund 100 Kilometer, bis sie ihr Etappenziel in Untergrombach erreichten. Im Hotel wurden sie mit einem leckeren Abendessen verwöhnt und für die Anstrengung des Tages entschädigt. Am nächsten Tag wurden die Hoffnungen auf windstilleres Wetter leider enttäuscht und so mussten sie weiter gegen den Wind anstrampeln. Es ging an diesem Tag durch kleine Weinorte und dann in die Pfälzer Berge, wo die abwechslungsreiche Strecke mit einigen kräftigen Anstiegen garniert wurde. Doch blauer Himmel und die wunderschöne Landschaft  waren ein guter Ausgleich und machten es erträglich. So kamen sie nach einer letzten langen Steigung und darauf folgender schneller Abfahrt in Hauenstein an, wo die Gruppe sie gutgelaunt nach dem ersten Ausflugstag in Empfang nahm. Gut untergebracht im schön gelegenen Wasgau-Hotel, ließen sich alle vom Koch beim Abendbüffet verwöhnen und stiegen nach dem Essen noch zum Gipfel des Nedingfelsens hoch. Hier genossen Sie bei einer phantastischen Aussicht über die „Pfälzer Schweiz“, wie die Gegend um Hauenstein auch genannt wird, den Sonnenuntergang.
Am nächsten Tag stand der „Schusterpfad“ auf dem Programm, ein rund 16 Kilometer langer Rundweg um Hauenstein, der sich durch viele Felsen mit toller Aussicht, stille Plätze unter Buchen, mächtigen Eichen und knorrigen Kiefern und weichen Waldwegen auszeichnet. Über eine Leiter wurde der Hühnerstein erklommen und im Wanderheim „Dicke Eiche“ die Pfälzer Spezialität, der „Saumagen“ probiert.
Abends war dann „Schuh-Shopping“ angesagt, denn Hauenstein ist immer noch ein Schwerpunkt der deutschen Schuhindustrie. 3 Schuhfabriken gibt es noch im Ort. Die Geschäfte der Schuh-Meile lockten die Gäste an diesem Abend bis Mitternacht zum Einkaufen günstiger Produkte der einheimischen Fertigung. So kamen auch die Lauftreffler dann „gut beschuht“ nachts mit sage und schreibe 17 Paar neuen Schuhen zurück ins Hotel!
Am Sonntag hieß es schon Abschied nehmen vom Wasgau, einem Ausläufer der Vogesen (frz. Vosges). Nachdem das Gepäck verstaut war, gings noch in das in einer ehemaligen Schuhfabrik aus dem Jahr 1928 errichtete "Museum für Schuhproduktion und Industriegeschichte Hauenstein". Auf 3 Ebenen schickte uns unser Führer in der Ausstellung durch den Produktionsverlauf einer Schuhfabrik und durch drei Zeitabschnitte: zunächst den "Aufbruch in das Industriezeitalter" (1740 - 1918), dann die  "Fabrikarbeit und Massenproduktion" (1918 - 1945) und am Ende "Vom Wirtschaftswunder in die Strukturkrise" (ab 1945). Neben der Schuhfabrikation gab es auch viele interessante Informationen zum sozialen und kulturellen Umfeld der jeweiligen Zeit. In einer originalen Schuhmacherwerkstatt erklärte uns unser Führer zum Beispiel sehr anschaulich, wie viel Handarbeit in einem Schuh steckt, was kaum jemanden so bewusst ist. Auch eine Küche, ein Wohnzimmer und ein originaler Metzgerladen der vergangenen Zeit wurde in die Führung durch die Epochen einbezogen. Die älteren Lauftreffler konnten hier viele Dinge ihrer Kindheit entdecken, die jüngeren bekamen einen Eindruck vom Leben in dieser Zeit und sahen auch Einiges, was sie manchmal noch von den Großeltern kannten, wie den Wäschestampfer, alte Persilpäckchen oder einen alten Bohnerbesen.
Zum Museum gehört auch die Ernst-Tillmann-Sammlung, die mehr als 3.500 Schuhe aus zwei Jahrtausenden und von allen Kontinenten umfasst. In der Prominenten-Sammlung stehen die Turnschuhe von Joschka Fischer und Steffi Graf neben den Schuhen von Bischof Karl Lehmann, Charles de Gaulles, Johann Lafer, Wanderstiefeln von Helmut Kohl, den „18%-Schuhen“ von Guido Westerwelle, den letzten Schiedsrichterschuhen von Markus Merk und den Indianer-Stiefeln von Winnetou-Darsteller Pierre Brice. Es wurde den Teilnehmern während der 3-stündigen Führung kaum langweilig und auch die kleine Lea war begeistert, besonders als sie auch noch eine kurze Fahrt auf dem Fließband machen durfte.
Den Abschluss bildete dann der Besuch des Paddelweihers, einem idyllisch gelegenen kleinen See am Waldrand, wo zu Mittag gegessen wurde und ein kurzer Spaziergang um den Weiher den gelungenen Ausflug beendete.